22. Mai – Internationaler Museumstag: Erhard Göttlicher und das pralle Leben

Noch bis zum 5 Juni zeigt das Haus Peters Erhard Göttlichers Ausstellung „Bilder aus dem prallen Leben“. Der Künstler, der in diesem Jahr seinen 70. Geburtstag feiert, hat sich dem „Realismus der Gegenwart“ und ganz besonders einem „kritischen Realismus“ verschrieben. Der österreichisch-deutsche Grafiker, Maler, Illustrator und Kunstprofessor, der in Graz geboren wurde, lebt heute in seiner Wahlheimat Uetersen.

In der aktuellen Ausstellung – eine retrospektive Auswahl aus dem Zeitraum 1995-2016 – zeigt Göttlicher Akte, Landschaften, Architektur, verspielte Tierporträts und eine Auswahl seiner druckgrafischen Arbeiten.

Passend zur Ausstellung führt Göttlicher am Internationalen Museumstag (22.5.,15 Uhr) durch seine Ausstellung und stellt sich den Fragen der Besucher; auf Wunsch führt er auch auch seine gerne verwendete Drucktechnik der Frottage vor, ein künstlerisches Stilmittel, mit dem Strukturen von Stoffen, Maserungen, Blättern u.a. mittels eines speziellen Verfahrens auf das Papier übertragen werden. Die Technik ist im Prinzip einfach durchzuführen, indem man den Malgrund über die Struktur spannt und dann mit einem Stift darüber reibt. So überträgt sich das Oberflächenrelief eines Gegenstandes auf das Papier. Göttlicher wendet diese Methode zum Beispiel bei Stoffen an, auf oder neben denen seine Aktmodelle dargestellt sind. Stoff ist dabei als Vorlage ungleich schwieriger zu handhaben, sodass er sich hier seine eigene Technik erarbeitet hat.

Göttlichers Motivwelt ist vielfältig, aber keineswegs beliebig. Mit präzisem und unbestechlichem Blick erfasst er die Welt auch hinter ihrem schönen Schein. Dabei scheut er weder vor dem scheinbar Hässlichen noch vor dem Unscheinbaren zurück. So unterschiedlich seine Themen und Motive auch sind, Erhard Göttlichers Stil bleibt unverwechselbar, unabhängig davon, ob er mit Acryl, Pastell oder Bleistift oder druckgrafischen Techniken arbeitet. Typisch ist die Einnahme einer oft ungewöhnlichen Perspektive, eine individuelle Wahl der Motivausschnitte sowie die Fokussierung auf spezielle Details, was die Reduktion auf das Wesentliche der Bildinhalte unterstützt.

 Ausstellungsdauer: bis 5. Juni.
22.5., 15 Uhr: Internationaler Museumstag: Erhard Göttlicher im Gespräch mit Besuchern.