Hans-Ruprecht Leiß: Kleine Geschichten auf Papier
Die erste Ausstellung der Saison 2015 im Tetenbüller Haus Peters ist dem Künstler Hans-Ruprecht Leiß gewidmet. Er zeigt dort vom 14.3 bis zum 28.6. „Kleine Geschichten auf Papier“ – ein Blick auf sein bisheriges Werk, vermischt mit aktuellen Arbeiten, die zum Teil speziell für diese Ausstellung entstanden sind.
Der gebürtige Husumer (*1954), der seit 1985 freiberuflich als Maler, Grafiker und Illustrator in Flensburg tätig ist und der mittlerweile weit über die Grenzen von Schleswig-Holstein hinaus bekannt ist, hat seinen ganz eigenen phantastisch-realistischen Bildstil entwickelt. In seiner lebhaften, bisweilen kuriosen Bildersprache erweckt er seine Motive zum Leben; für den Betrachter gibt es oft unendlich viel zu entdecken, wenn man bereit ist, sich seinen erzählenden Bildern zu öffnen und ihnen sozusagen zuzuhören.
Maritime Themen, der Mensch am Meer und das bunte Leben der Tiere – alles eingebettet in phantastische Szenerien – sind bestimmende Motive seines Werks, denen der Betrachter auch in dieser Ausstellung immer wieder begegnen wird. Besonders seine Liebe zum Meer thematisiert der Küstenmenschen Leiß immer wieder: Boote, Schiffe und Archen kreuzen auf den Bildern, Meerestiere tummeln sich zwischen Seezeichen, Leuchttürmen und Strandgut. Dazwischen tauchen Chimären, Fabelwesen, Menschen und realexistierende Landtiere auf, die man eigentlich in diesem Kontext nicht vermutet.
Man wird unweigerlich hineingezogen in diesen ureigensten Kosmos, in diese bildgewordenen Traumwelten, denen man sich nicht entziehen kann und deren Ideen man weiterspinnt. Man landet in einer Welt voller Skurrilität, wimmelnd von Figuren, Lebewesen und Details, so wie eben auch das wirkliche Leben immer wieder überraschend und unkalkulierbar ist. Je länger man Leiß‘ Bilder betrachtet, desto tiefsinniger und hintergründiger werden sie, desto mehr spürt man die feine Ironie des Künstlers, die vor keinem Thema halt macht.
Und egal, welche Motive auch immer er wählt, seine farbintensiven Bilder sind unverwechselbar – einen Leiß erkennt man immer wieder.
Hans-Ruprecht Leiß besuchte ab 1977 die Pädagogische Hochschule in Flensburg, um dort das Lehramt für Kunsterziehung zu studieren. Nach Beendigung dieser Ausbildung entschied er sich für ein Leben als freischaffender Künstler und beschäftigt sich seitdem im eigenen Atelier mit Druckwerkstatt in Flensburg ausschließlich mit seiner Kunst. Er widmet sich der Malerei, der Grafik und hat zudem zahlreiche Bücher illustriert. Sein Werk wurde mit mehreren Kunst- und Kulturpreisen ausgezeichnet.
Eröffnung: 14.3., 15 Uhr, Einführung: Uwe Herms, Schriftsteller und Freund des Künstlers
Dauer der Ausstellung: 14.3. bis 28.6.2015
Weitere Termine im Ausstellungszeitraum:
17.5, 15 Uhr: Internationaler Museumstag: Hans-Ruprecht Leiß wird an diesem Tag vorführen, wie er eine Grafik, die eigens dafür entstanden ist, mit der Gouache-Technik ausgestaltet.
20./21.6., jeweils 11-20 Uhr: Schafe und Rosen