„Sommer – Nacht – Traum“: Kabinettstückchen im Haus Peters am 24. und 30. Juni!

Angelika Gerlach, Janssen-Expertin und Literatur- und Kunstkennerin, lädt ein zu folgenden Veranstaltungen im Haus Peters:

„Sommer – Nacht – Traum“

Kabinettstückchen im Haus Peters

am

24. Juni 2021, 15 Uhr

und am

30.6., 15 Uhr

Dieses Mal sind die „Kabinettstückchen“ im Haus Peters nicht nur mit Texten von Horst Janssen bestückt. Drei meiner Lieblingsautoren habe ich Ihnen mitgebracht und möchte sie Ihnen im Laufe des Nachmittags vorstellen.

Da aber mein besonders Interesse dem Werk Horst Janssens gilt, beginnen wir mit diesem noch zu entdeckenden Schriftsteller.

Sommer:

Horst Janssen (1929 – 1995), Empfindungen (1970) „Gewitter“

Eine weitere Meisterin der literarischen Momentaufnahme möchte ich Ihnen vorstellen:

Katherine Mansfield, 1888 geboren inWellington, Neuseeland – sie starb mit 34 Jahren an Tuberkulose in Fontainebleau, Frankreich.

Laut Virginia Woolf „die beste aller Schriftstellerinnen“ verstand sie sich als entschiedene Vertreterin der Moderne und war meilenweit entfernt von den neoromatischen Tendenzen ihrer Zeit. Wie kaum einer anderen Schriftstellerin gelang es ihr, jene Momente einzufangen, die schlaglichtartig die ganze Wahrheit offenbaren. Ihr Werk umfasst 73 kurze Erzählungen, Briefe und Notizen.

(Katherine Mansfield, Rosabels Tagtraum – In der Bucht (1921)

Nacht:

Horst Janssen, Das Gitterbett (November 193

Er, der Kater, sieht die Nacht ganz anders! (Colette, Der Kater)

Ein Geschöpf  der Schriftstellerin Colette * 1873 im Burgund –  † 1954 in Paris.

Diese Dame möchte ich Ihnen nun doch etwas genauer beschreiben, sie hat nämlich nicht nur „Gigi“ geschrieben.

Mit 20 heiratete sie Henry Gauthier-Villars. Sie wurde von ihm, der rasch ihr Schreibtalent erkannte, angelernt und ausgenutzt. Unter seinem Pseudonym „Willy“ verfasste sie ab 1896 eine Serie von zunehmend erfolgreichen Romanen.

Bald nach dem letzten Claudine-Roman  ließ sich Colette von dem immer wieder untreuen „Willy“ scheiden, der sich allerdings die Autorenrechte an den Claudines zu sichern verstand.

Nach der Scheidung  nahm sie Schauspielunterricht und gastierte sechs Jahre lang mit „Mimodramen“ auf zahlreichen Varietébühnen in Paris und der Provinz. Hierbei trat sie zusammen mit der zehn Jahre älteren Mathilde („Missy“) de Morny auf, der sehr unkonventionell lebenden Tochter eines Halbbruders von Napoléon III. Als die beiden sich 1907 im Moulin Rouge bei der Aufführung einer Pantomime küssten, gab es einen Tumult, zu dessen Beilegung die Polizei gerufen werden musste. Im Gefolge des Skandals wurden weitere Aufführungen des Stückes verboten, und Colette und Missy konnten ihr Verhältnis, das noch fünf Jahre bestand, nur geheim weiterführen.

1919/20 verfasste sie ihren bekanntesten Roman: Chéri , die Geschichte der letztlich unmöglichen Liebe eines jungen Mannes und einer älteren Frau. Sie hatte gerade selbst mit ihrem 30 Jahre jüngerem Stiefsohn Bertrand ein Verhältnis begonnen.

1925 lernte sie den 16 Jahre  jüngeren reichen Perlenhändler Maurice Goudeket  kennen, den sie 1935 heiratete.1942 erzielte sie einen ihrer größten Erfolge mit dem kurzen Feuilleton-Roman Gigi.

Colette wurde zur großen Dame der französischen Literatur.
So wurde sie 1945 als zweite Frau eines der zehn Mitglieder der Académie Goncourt, im Jahr 1949 deren Vorsitzende.

1953 wurde sie Offizier der Ehrenlegion.

Ihr 80. Geburtstag 1953 war ein nationales Ereignis, und ein pompöses Staatsbegräbnis wurde ihr zuteil, als sie 1954 starb.Biss in die 80 ziger Jahre war die Lektüre von Frankreichs bekanntester Autorin an vielen katholischen Schulen verboten.
„Was für ein herrliches Leben hatte ich! Ich wünschte nur, ich hätte es früher bemerkt.“

Ray Bradbury gehört ebenfalls zu meinen Lieblingsautoren.

Er wurde am 22. August 1920 in Illinois geboren und starb am 05. Juni 2012 in Los Angeles. Mit „Die Mars-Chroniken“ gelang ihm 1950 der literarische Durchbruch. Dieses sozialkritische Werk, in dem es um die Kolonialisierung des Planeten Mars geht, reflektiert die Ängste der US-Amerikaner in den 1950er Jahren. (In Deutschland 1972 bei Diogenes erschienen)

1953 erschien „Fahrenheit 451“  das wohl bekannteste Werkvon ihm, verfilmt mit dem bedeutenden Schauspieler Oskar Werner.

Ich lese Ihnen eine untypische Geschichte von Bradbury, die auf alle drei Themen unseres Thema „Sommer – Nacht – Traums” passt:

Ray Bradbury, Zur warmen Jahreszeit

und zum Schluss:

ein Janssen-Traum: Irrenhäuser!

 

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Anmeldung erforderlich! Beschränkte Teilnehmerzahl. Maximal 20 Personen!
Falls die Veranstaltung wetterbedingt im Inneren des Haus Peters stattfinden muss, so ist ein Negativtest bzw. ein Impfnachweis erforderlich!

Anmeldung unter:

Tel.: 04862-681 oder per Mail: post@hauspeters.info