Höchst gelungener Auftakt

Kunst und Kultur in der Kirche St. Anna in Tetenbüll am 13. Julivon Hans Jörg Rickert, 14. Juli 2025, für Archiv Haus Peters

„Menschen und ihre Welt in die Kirche holen, damit sie beim Hinausgehen wieder etwas mitzunehmen haben.“ – Das mag vielleicht eine der Quintessenzen sein, welche die zahlreich erschienenen Gäste anlässlich der Vernissage zur Veranstaltung „Kunst und Kultur in der Kirche St. Anna in Tetenbüll“ in den Kopf kam. Kirche als sakraler Raum darf sich offen zeigen und muss sich in einer Welt von Widersprüchlichkeiten wie dieser öffnen. Kirche vermag es dann, uns noch mehr die Augen zu öffnen und zu sehen. 

Schon der Eintritt in St. Anna über den neu geschaffenen Eingang auf der Südseite zwischen Chor und Mittelschiff war beeindruckend. Die Kirche präsentierte sich freundlich einladend, nicht nur die Bilder an der gegenüberliegenden Wand zogen den Blick auf sich, Meike und Ralf Salzmann aus Sörup mit Akkordeon und Klarinette weckten Erwartungen. Ein jeder schaute sich um, andere Anwesende begrüßend, und setzte sich. Der Ablauf war bekannt: Ablauf: Musikalischer Gottesdienst und im Anschluss Vernissage.

Pastor Jörg Reglinski stellte den Lyriker Rainer Maria Rilke – sein Geburtstag jährt sich im Dezember zum 150. Mal – in den Mittelpunkt. Als Psalm sprach man gemeinsam von diesem „Da neigt sich die Stunde“ und als Bekenntnis „Ich glaube an Alles noch nie Gesagte.“ Mit Rilke selbst machte er bekannt als Gottgläubigen, die Kirche als Institution jedoch in Frage Stellenden. Lieder und virtuos gespielte Musik setzten akzentuierte Pausen.

Der Übergang zur Vernissage vollzog sich fast fließend. Wolfgang Jansen und Hila Küpper sprachen für das Haus Peters und dankten der Kirche für die unkomplizierte Kooperation, was Ille Conze (Malerei) als Ausstellende später noch einmal verstärkte. 

Mit ihr stellen aus: Hiltrud Schmidt-Biemer (Malerei), Wolfgang Groß-Freytag (Malerei), Linde Reinicke (Keramik und Malerei) und Arne Prohn (Schmiedekunst). Alle fünf machten mit sich bekannt und sagten Wesentliches zu ihren Werkstücken. Hiltrud Schmidt-Biemer – sie war die erste – sprach fast für alle schon als passendes Schlusswort: „Ich möchte Ihnen allen danken für ihren Besuch und den Initiatoren für die unkomplizierte Möglichkeit, in diesem wunderbaren Ort, einer Kirche, mit präsentieren zu können.“

Die Reihe „Kunst und Kultur in der Kirche St. Anna in Tetenbüll“ bereichert das Leben auf Eiderstedt.

Bericht von H. J. Rickert, SPO, 14.7.2025