Doppelausstellung Malerei trifft Fotografie – Tanja Gott und Heiko Westphalen

Am 13.5., dem Internationalen Museumstag, eröffnet im Haus Peters in Tetenbüll eine Doppelausstellung, ein Dialog zwischen Malerei und Fotografie. Tanja Gott aus Hamburg zeigt Malerei unter dem Titel „Liebste Orte“, und Heiko Westphalen aus Flensburg präsentiert in einer Kabinettausstellung Fotografie „Zwischen Himmel und Erde“. Beide Künstler lieben präzise Momentaufnahmen und beide lieben den Norden. Das verbindet sie, aber das trennt sie auch, denn jeder verarbeitet die Motive auf individuelle Weise.

In den Stillleben von Tanja Gott, die Kunst und Illustration studiert hat, begegnen wir leuchtenden Farben und verschlungener Ornamentik. Schlichtes Karo sowie schillernde Blumenmuster durchziehen die Gemälde und bilden eine Polarität von gegenständlicher Malerei und Abstraktion. Alltag, Ideal und Fiktion berühren sich und werden teilweise humorvoll-ironisch überspitzt.

In ihren maritimen Hamburg-Bildern zeigt Tanja Gott die tiefe Verbundenheit mit der norddeutschen Landschaft und dem Wasser. Lichtreflexe spiegeln sich im Wasser, die Luft flimmert; der Betrachter fühlt diese besondere Stimmung, als sitze er gerade selbst an diesem Ort.

Gotts Bilder sind Momentaufnahmen, präzise beobachtet: „Es ist wie ein Puzzle, das irgendwie zusammengehen muss. Der eigene Blickwinkel, die eigene Haltung verändert das Motiv. Ich versuche, immer im Moment zu sein“, so die Künstlerin.

Sie malt dabei in einer beinahe altmeisterlichen Technik, denn sie fertigt ihre Farben selbst an – aus reinen Farbpigmenten und einem selbstgemachten Bindemittel. Ganz klassisch nach alter Schule, aber gerade dadurch kann sie auch aus unendlich vielen Farbnuancen schöpfen.

Tanja Gott studierte bei Erhard Göttlicher und Almut Heise und lernte bei beiden das genaue Beobachten. Und nur wer genau beobachtet, kann seine Bilder zum Sprechen bringen. Das wiederum verbindet die Malerin mit dem Fotografen. (www.Tanjagott.de)

Seit über 45 Jahren fotografiert sich Heiko Westphalen erst analog, dann digital, durch sein Leben. Inspiriert von der norddeutschen Landschaft, in der er geboren und aufgewachsen ist, interpretiert er diese auf immer neue Art und Weise künstlerisch und in fotografisch ungewohnter Weise. Durch digitale Nachbearbeitung gelingt ihm, seinen Fotografien eine besondere Ausdruckskraft zu verleihen.

In den Arbeiten von Heiko Westphalen klingt eine Vielzahl von Komponenten zusammen: er befasst sich weniger mit der bloßen Abbildung der „Alltagswelt“, sondern interpretiert und verfremdet.

Die grundlegenden Elemente sind Farbe und Struktur. Einzelne Bereiche im Bild bekommen eine intensive Farbigkeit – der Fotokünstler setzt Akzente mit starken Komplementärkontrasten.

In einer komplizierten Nachbearbeitung am Computer legt Westphalen verschiedene Texturen über das eigentliche Motiv. Eine Vielzahl solcher Ebenen, kunstvoll übereinander gelagert und farblich verfremdet, ergeben letztlich das fertige Bild, dass anschließend auf Leinwand- oder andere Träger gedruckt werden kann. Am Ende jedoch, bleibt der Betrachter im Unklaren: ist es ein Foto oder doch Malerei- oder Druckgrafik? (https://www.fotografik-heiko-westphalen.de/)

13.5. – 5.8.2018

 Eröffnung: 13.5., Internationaler Museumstag, 15 Uhr.

Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag: 14-18 Uhr. Ab Juni: Dienstag bis Sonntag: 11-18 Uhr.  HINWEIS: Zu den Maifeiertagen (1. Mai, Himmelfahrt, Pfingsten) hat das Haus Peters geöffnet!

Zur Eröffnung sind beide Künstler anwesend und es gibt ein interaktives Künstlergespräch.